Mittwoch 2. Juli 2008 von Sumpf
Aber nicht beim Laufen, sondern auf der Wasserrutsche, aber davon später…
Auch dieses Jahr sollte der North Sea Beach Marathon wieder mit einem verlängerten Wochenende kombiniert werden. Um nicht wie letztes Jahr sofort nach dem Lauf die immerhin dreistündige Rückfahrt antreten zu müssen, verlegten wir den Aufenthalt um einen Tag nach hinten. Unterkunft war dieses Jahr wieder in der Ferienanlage „SeaWest“ bei Nørre Nebel, nur wenige Kilometer vom Startpunkt des Halbmarathon entfernt.
Das Wetter auf der Hinfahrt war überwiegend regnerisch. Die Ferienanlage hat aber u.a. mit einem Spassbad, Bowling und Indoor Minigolf auch bei schlechtem Wetter einiges zu bieten. Mit 99 und 116 Metern sorgen dort Dänemarks längste Wasserrutschen für viel Spass, den wir dann auch am Samstag hatten. Zusätzlich sind zwei Whirlpools und ein Wellenbad vorhanden.
Der Lauf…
Am Sonntag, Punkt 12:00 Uhr Mittags ertönte am Strand von Nymindegab der Startschuss für den Halbmarathon der dieses Jahr Richtung Norden führte. Das Gerücht, dass der Abschnitt zwischen dem Startpunkt und dem Ziel in Hvide Sande ungleich schwerer als die Strecke Richtung Süden ist, hat sich bewahrheitet. Mindestens die Hälfte der Strecke führt durch weichen Sand oder Kies in dem man knöcheltief versinkt. Trotz erhöhter Kraftanstrengung geht das Tempo in den Keller und man hat das Gefühl nicht so recht voran zu kommen. Man ist eigentlich immer am Vorausschauen, wo der beste Untergrund ist und bewegt sich nahe der Wasserlinie. Dies führt dazu, dass jeder mal von einer Welle erwischt wird. Mich traf es bei km 4 einmal, aber die Füsse waren erstaunlich schnell wieder trocken. Wenn man die Zeit der Schnellsten mit den Zeiten anderer Veranstaltungen auf Asphalt vergleicht, kann man so ca. 10 Minuten hinzurechnen. In meiner Leistungsklasse sind dies dann etwa 15 Minuten. Von meiner Zielzeit von 2:07 runtergerechnet, entspricht eine Zeit von etwa 1:52 nach meiner Einschätzung etwa der investierten Anstrengung. Ich hatte ja bereits angedeutet, dass ich nicht unbedingt das Letzte rausholen wollte. Trotz alledem waren die letzten 200m bis zum Ziel die Hölle: man mobilisiert nochmal alles und dies bei einem Untergrund der einem Beachvolleyballfeld nach einem Turnier entsprach. Prompt reagierten im Ziel meine Oberschenkel mit einer heftigen Verhärtung. Interessanterweise war dieser Spuk nach etwa fünf Minuten vorbei, als wäre nichts gewesen.
Nach dem Duschen in der örtlichen Sporthalle, wurde noch ein wenig durch Hvide Sande gebummelt um dann wieder in die Ferienanlage zurückzufahren. Da sich leider mein Ischiasnerv wieder meldete, fassten wir wieder das Spassbad ins Auge um den dortigen Whirlpool aufzusuchen. Das sehr warme Wasser hielt ich allerdings nicht lange aus und feilte lieber an meiner Rutschtechnik, was leider dazu führte, dass der Auslauf einmal durch das hohe Tempo zu kurz war. Ich kam dabei etwas nach links ab, schrammte etwas mit dem linken Bein über die seitliche Begrenzung um mit dem Kopf gegen die hintere Kunststoffwand zu rammen. Damit war mein vorher aufgebautes Tempo etwas unsanft gestoppt. Für die 99 Meter benötigte ich etwa 14 Sekunden, was einer Pace von ca. 2:20 entsprach ;-)
Für den Abend war dann geplant, uns über den Beamer das EM – Endspiel anzuschauen. Vorher noch private Nudelparty um die Kohlenhydrate wieder aufzufüllen, dann noch Laken aufgehängt, Dreiecksfenster abgedunkelt, Beamer verkabelt und Getränke bereitgestellt, dann konnte es losgehen. Die Spanier haben dann verdient gewonnen und wir sind immerhin Vize-Europameister!
Am Montag früh war dann packen angesagt, wir mussten das Haus ja spätestens um 10:00 Uhr verlassen. Nun habe ich bereits wieder den ersten Arbeitstag hinter mir und merke von Kopf bis Fuß fast jeden Muskel und jeden Knochen.
Fazit: Dänemark, wir kommen nächstes Jahr bestimmt wieder!