Sonntag 9. Mai 2010 von Sumpf
Nachdem ich die am letzten Wochenende beginnenden „Magen/Darm“ – Probleme erfolgreich hinter mich gebracht hatte, absolvierte ich am Mittwoch einen für meine Psyche wichtigen Test- Trainingslauf. 15km mit einer 4:56er Pace sagten mir, dass alles wieder Ok ist. Diesmal waren auch die Temperaturen wieder im „Wohlfühlbereich“. Einen Tag vor dem Störlauf, also am Freitag dann mit meinem Kollegen zusammen – der auch am Wettkampf gemeldet war – ein letzter Lauf, der gezielt kurz und langsam sein sollte. Er wurde mit 12,5 km natürlich länger und auch der auf der Garmin auf 5:30 eingestellte virtuelle Trainingspartner konnte uns nicht so recht folgen. Hinterher hatte ich schon Bedenken, dass dieser Lauf sich deshalb auf den Wettkampf auswirken könnte. Aber nach dem Duschen fühlte ich mich gut bzw. hatte für den Wettkampf ein gutes Gefühl.
Der Wettkampf
Das vorhergesagte Wetter schien für mich mit 10° C und bedecktem Himmel ideal. Der angekündigte Regen blieb aber aus, sodass auch die Zuschauer unbetrübt die 5200 Läufer anfeuern konnten. Letztes Jahr gab es zum Teil keine T-Shirts in den richtigen Größen mehr, sodass wir diesmal bereits eine Stunde vor dem Lauf anreisen wollten. Der obligatorische Stau vor dem Elbtunnel blieb diesmal auch aus und so kamen wir – meine Schwägerin (Fahrdienst) und ich – ganz entspannt an. Vom Parkplatz geht man noch etwa zehn Minuten zum Startbereich bzw. der Startnummernausgabe in der örtlichen Schul-Sporthalle. Gefühlt tausende Läufer wuselten um einen herum und die Schlange war relativ lang. Es ging recht zügig voran, weil sechs Helfer alleine für den HM die Ausgabe durchführten. Aber was soll ich sagen: auch diesmal gab es die T-Shirts nur noch in L – für Tobias zu groß und für mich zu klein. Allerdings habe ich noch nicht überprobiert.
Die letzte halbe Stunde begaben wir uns in den Startbereich der noch ziemlich verwaist war. Erst die letzten 10 Min. vor dem Start füllte er sich merklich. Wir positionierten uns noch ein Stück weit vor den 1:45er Brems- und Zugläufern. Meine Garmin hatte ich am Vorabend nach langem hin- und herüberlegen auf eine 4:50er Pace eingestellt. Nach meiner Einschätzung eine Pace die ich unter diesen Bedingungen noch schaffen kann. Mit zwei Sekunden über meiner Bestzeiten-Pace blieb auch hier die Chance offen einen Angriff auf eine neue Bestzeit vorzunehmen.
Dann kam der Startschuss und wie immer, liefen sehr viele zu schnell los. Die ersten vier Kilometer sind leicht abschüssig und so konnte ich ein leichtes Polster von etwa 100 Metern vor dem Laufassistenten aufbauen. Bereits nach dem ersten Kilometer setzte sich Tobias dann mit hohem Tempo von mir ab. Hinterher kam raus, dass seine Uhr wohl falsch anzeigte und er deshalb dachte er wäre zu langsam.
Immerhin bis Km 16 konnte ich das Tempo halten. Diese magische Grenze ergab sich wohl durch die Trainingsläufe, die auch selten länger waren. Dies und die dann noch folgenden Steigungen drückten dann auf mein Tempo. Da ich aber keine Gehpausen einlegen musste, wirkte sich das nur wenig aus. Ich konnte mir aber sicher sein, dass eine neue Bestzeit nun noch nicht drin lag, aber dies war auch nicht mein primäres Ziel. In der Endphase, auf den letzten zwei Kilometern schaut man viel öfter auf die Uhr und so kam es, dass ich meine PB von 2008 auf dem Display erblickte (1:41:42) aber noch etwa 300 Meter vom Ziel entfernt war. Fies, weil man bereits den Trubel im Zielbereich und die Lautsprecher- durchsagen deutlich hören kann. Mit letzten Kräften und Blei in den Beinen trafen der Transponder und die Empfangseinheit aufeinander – geschafft! Diesmal vergaß ich nicht meine Uhr zu stoppen und das Display zeigte mir eine Nettozeit von 1:43:19.
Tobias kam bereits gut zehn Minuten(!) vor mir ins Ziel und konnte seine Bestzeit aus dem Vorjahr nochmals toppen. Glückwunsch zu Deinen 1:32:57!
Fazit: Es war mal wieder organisatorisch und auch vom ganzen Drumherum her eine super Laufveranstaltung. Und ich bin mit meinen Leistungen voll zufrieden! Wenn ich ohne Beschwerden und Verletzungsfrei durchs Jahr komme, könnte ich durchaus im September in Buxtehude unter 1:40:00 kommen. Aber bis dahin ist noch etwas Zeit!
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Mittwoch 9. September 2009 von Sumpf
Dieses Kunstwort fiel mir spontan ein, als ich feststellte, dass ich lange keinen Beitrag mehr geschrieben hatte. Aber das Internet ist groß und erstaunlicherweise fand diese Wortschöpfung bereits Verwendung.
Tja, was ist in der Zwischenzeit so alles passiert?
Der Urlaub ist bereits über zwei Wochen zu Ende und gefühlt eine Ewigkeit her! Seit dem bin ich auch wieder in gewohnter Umgebung über 60 Km unterwegs gewesen. So nebenbei sind dann nun plötzlich und unerwartet die Jahreskilometer vierstellig geworden, und letzten Sonntag nahm ich dann – wie geplant – am 5. Buxtehuder Abendlauf, einem Halbmarathon teil. Das war allerdings nicht so nebenbei, denn die letzten fünf Kilometer hatten es in sich und waren echt hart. Ohne diesen Einbruch wäre eine 1:44 möglich gewesen, also nicht weit entfernt von meiner Bestzeit. Aber durch die Gehpausen kamen nochmal fünf Minuten oben drauf.
Woran lag’s? Ganz einfach! Wenn ich ein paar Monate zurückblicke, sehe ich nur wenige Trainingsläufe die über 14 Kilometer hinausgehen und das machte sich prompt bemerkbar. Da habe ich wohl die Grundlagenausdauer etwas vernachlässigt! Aber macht nichts, es hat viel Spass gemacht und war trotzdem persönliche Bestzeit, nur Buxtehude betrachtet.
Einem Zufall zu verdanken habe ich, dass ich beim Sport-TV auf Tageblatt.de für etwa zwei Sekunden zu sehen bin (4:40-4:42). Übrigens ein sehr schöner Film, bei dem sehr gut die super Stimmung seitens der Zuschauer rüberkommt. Durch einen zweiten Zufall bin ich mit auf dem Foto des Zieleinlaufs des 10 km Siegers. Und das kam so: Fünfzig Meter vorm Ziel überholte mich jemand im hohen Tempo und die hektisch Stimme aus den Lautsprechern der Rennleitung deutete auf einen besonderen Zieleinlauf hin. So hatte ich nichts besseres zu tun als mich kurzfristig seinem Tempo anzupassen um mit auf ein eventuelles Pressefoto zu kommen. Bin ich etwa Mediengeil?
Zur Strafe musste ich danach für etwa hundert Meter mein Tempo reichlich drosseln um den Puls wieder runter zu bekommen. Denn im Gegensatz zu ihm hatte ich noch 15 km zu laufen. In unglaublichen 34:19 Minuten hatte er gefinished! Rein rechnerisch wäre ich da erst bei km 7,1. Noch schneller war dann beim Halbmarathon der Tunesier, der mit ziemlich genau 70 Minuten den neuen Streckenrekord markierte.
Nach dem Lauf machte sich dann leider mein Rücken bemerkbar und ich war nicht weit von einem Hexenschuss entfernt. Von früher kenne ich das ja schon und so wurde an dem Abend noch jede Bewegung nur langsam und mit Bedacht ausgeführt.
Der nächste Tag brachte hier aber eine deutliche Besserung, sodass nichts gegen einen baldigen Trainingslauf spricht.
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Donnerstag 6. August 2009 von Sumpf
Nun endlich der zweite Teil:
Wo war ich stehen geblieben? Richtig: unser gemeinsamer Einzug in die Wechselzone. Für eine persönlichere Berichterstattung stelle ich die drei Teams mal namentlich vor:
Team I:
- Swim: Ingo
- Bike: Tobias
- Run: Andreas (ich)
Team II:
- Swim: Jens
- Bike: Uwe
- Run: Hans
Team III:
- Swim: Sven
- Bike: Dierk
- Run: Markos
Nun dauerte es nur noch 15 Minuten bis unsere Schwimmer in den Startbereich wechseln mussten. Vorher aber noch in den Neoprenanzug rein, was gar nicht so einfach ist. Nachdem wir uns dann von den Schwimmern verabschiedet hatten und viel Erfolg wünschten, konnten wir aus der Ferne den Start beobachten. Leider sahen aus der Entfernung wegen des Einheitsoutfits – Neo und rote Badekappe – alle gleich aus und wir bildeten uns einfach ein, den Einen oder Anderen unserer Schwimmer wiederzuerkennen. Der erste Wechsel war in einer halben Stunde zu erwarten und so fanden wir uns bald wieder in der Wechselzone ein.
Auch wenn ich immer wieder betone, dass es uns in erster Linie auf den gemeinsamen Spass ankam, hatte doch jeder den Ehrgeiz, sein Bestes zu geben. Es war von vornherein nicht klar, welches Team das Schnellste sein wird. Aus Team II war Jens und aus Team I Tobias der Favorit. Ich als Läufer von Team I konnte wiederum schlecht einschätzen wie der Trainingsstand von Hans ist. Er nannte mir zwar eine Zeit die sich mit meinem geplanten Tempo deckte, aber er könnte auch bluffen. Schliesslich lief er die 10 km in seinen besten Zeiten schon mal in 43 Minuten!
Nach knapp 27 Min traf wie erwartet als erstes Jens ein und nach schnellem Wechsel des Transponders schob Uwe sein Bike durch die lange Wechselzone um die 40 Kilometer zu fahren. Elf Minuten später – eine gefühlte Ewigkeit – traf dann Ingo aus Team I ein. Wird Tobias die elf Minuten Vorsprung aufholen können? Immerhin lag Uwe bereit gute vier Kilometer vorn. Nur zwei Minuten später fand auch für Team III der Wechsel statt.
Nun hieß es warten. Während unsere Schwimmer sich bereits ihr wohlverdientes alkoholfreies Weizen genehmigen konnten, saßen wir Läufer wie auf Kohlen und schauten jede Minute auf die Uhr. Mindestens achtzig Minuten hatten wir aber Zeit – dachten wir. Wie gut das wir rechtzeitig wieder in der Wechselzone waren. Denn bereits nach knapp 74 Minuten kam der erste Biker zurück. Aber es war nicht Uwe, der zuerst gestartet war, sonder Tobias aus meinem Team! Nun war ich endlich an der Reihe: Transponder an mein Fußgelenk und ab gings. Vorher hatte ich meine Pace auf der Uhr auf 4:50 eingestellt. Weil der Wechsel schnell gehen musste, war für große Befragungen keine Zeit mehr. So konnte durchaus der Abstand lediglich im Minutenbereich liegen und Hans mir dicht auf den Fersen sein. Jetzt bloß nicht nervös werden und zu hohes Anfangstempo machen. Die Laufstrecke war eine Wendestrecke und erst ab km 5 konnte ich den Abstand zu Hans durch unsere Begegnung mitbekommen. Angenommen wir treffen bei Kilometer 5,5 aufeinander, dann ist Hans folglich bei Kilometer 4,5. Wenn er nun eine 4:30er Pace läuft und ich einbreche und mein Tempo nur noch bei 5:30 liegt wird es eine ganz knappe Kiste! Aber die Begegnung fand erst bei km 6,5 statt. Also lag Hans drei Kilometer hinter mir – ein beruhigendes Polster. Trotzdem konnte ich aber mein Tempo halten und nach gut 48 Minuten durch das Zieltor vor dem Hamburger Rathaus finishen. Hinterher stellte sich dann heraus, dass Hans fast das gleiche Tempo hatte und wir nur 15 Sekunden auseinander lagen! Unterm Strich war dann Team I nach 2:46, Team II nach drei Stunden und Team III nach 3:17 im Ziel. Dafür, dass das dritte Team aus lauter „Ersttätern“ bestand, haben die Drei wie ich finde, eine super Leistung erbracht.
Im Zielbereich fanden wir uns dann alle nach und nach ein, um erste Erfahrungen auszutauschen und auch unser schönes Gruppenfoto zu machen. Dafür an dieser Stelle vielen Dank an meine Schwägerin Billi, die auch für mich den Fahrservice gemacht hat! Leider ist Ingo nicht mit auf dem Foto, weil er früher los musste. Ich möchte noch betonen, dass Markos auf dem Foto ein alkoholfreies Weizenbier trinkt – wie fast alle vor ihm.
Alles in Allem war es wieder – genauso wie letztes Jahr im kleineren Rahmen – für uns alle ein tolles Event. Und was auch wichtig war: es hat sich niemand Verletzt! Ich könnte mir vorstellen, dass wir nächstes Jahr wieder daran teilnehmen – vielleicht sogar mit noch mehr Teams. Übrigens erinnert dieses Jahr die Medaille von der Form her an einen Flaschenöffner: Na denn Prost!
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Mittwoch 29. Juli 2009 von Sumpf
Letztes Jahr hieß diese Veranstaltung noch „Holsten City Man“. Nun hat der Hauptsponsor gewechselt und sie nennt sich „Dextro Energy Triathlon„. Seit zwei Jahren findet hier in Hamburg die ITU World Championship als Teil der Weltmeisterschaftsserie statt. Hier und in weiteren sieben internationalen Stätten treten die weltbesten Triathleten gegeneinander an. Auch die Triathlon Staffeln, speziell für Firmen und Familien gehen ins zweite Jahr. Fast 9000 Athleten – Profis, Jedermänner und Staffeln – gingen an dem Wochenende in der Sprint- und der Olympischen Distanz an den Start.
Vorbereitung…
Als wir letztes Jahr zum ersten Mal eine Staffel durch „Spontanentscheidung“ bildeten, wussten wir hinterher: „das machen wir nächstes Jahr wieder!“ Die diesjährige Teambildungsphase fand bereits Anfang des Jahres statt. Dann eine kleine Sensation: unser Vorhaben sprach sich in der Abteilung rum, fand großen Anklang und plötzlich wollten immer mehr Kollegen mitmachen! Unter den Interessierten war alles zwischen Gelegenheitssportler und Ironman vertreten. Und gerade diejenigen die so etwas noch nie gemacht haben verdienen hier viel Respekt. Schnell waren drei Teams gebildet und unter leichtem Alkoholeinfluss – natürlich im privatem Umfeld – konnte mit etwas Überredungskunst ein viertes Team rekrutiert werden. Leider ist dieses vierte Team wieder abgesprungen als sie wieder nüchtern waren – nein, es hatte andere, nachvollziehbare Gründe.
Nun gingen die individuellen Aktivitäten los: es wurde Schwimmunterricht in Kraulen genommen, der Hometrainer rausgeholt, ein Rennrad geliehen, Neoprenanzüge gekauft. Es fanden gemeinsames Testschwimmen im See, Laufen und Fahrradfahren statt. Zuversicht und Skepsis wechselten sich ab. So war es für die unerfahrenen Schwimmer von uns schon etwas frustrierend, dass das Schwimmen im See sich ungleich schwieriger gestaltete, als im Schwimmbad mit aufgemalten Linien und transparentem und glattgezogenem Wasser.
Freitag…
Einer von uns war so nett und hat am Vortag für uns alle die Startbeutel abgeholt. Da standen sie nun, in Reih‘ und Glied auf unserem Abteilungsflur! Es sah kurz aus, als wäre hier eine Zweigstelle der Startnummernausgabe! Dann noch für letzte Informationen für eine kurze Wettkampfbesprechung alle Teilnehmer zusammengetrommelt. Triathlon unterscheidet sich von einer Laufveranstaltung allein schon durch eine gewisse Komplexität des Drumherum’s. Mal steht die Startnummer nur auf der Badekappe, um danach auf dem Rad per Fähnchen und auf dem Rücken platziert werden zu müssen. Beim Laufen wiederum darf sie nur vorne getragen werden. Zusätzlich müssen alle Staffelteilnehmer ein rotes Bändchen am Handgelenk tragen und der Transponder ist am Fußgelenk anzubringen. Alles klar?
Der Sonntag…
Nun war es endlich soweit: am Treffpunkt zwischen der Binnenalster und der Wechselzone trudelten unsere Leute alle pünktlich um kurz nach zehn Uhr ein. Das Wetter war fast perfekt: eine 3/8tel Bewölkung und ca. 20 °C waren ganz ok. Also für mich hätte es etwas kühler sein können, aber ich habe ja immer was zu meckern. Dann ging es gemeinsam in die Wechselzone. Apropos Wechselzone, ich las heute in der Zeitschrift „Triathlon“ ein Interview mit Achim Achilles, woraus ich mal etwas zitieren möchte:
„…Eine Wechselzone ist die netteste Irrenanstalt der Welt. Wo sonst liegen Latexklamotten und Gleitcreme so aufreizend herum? Wo sonst klatschen sich erwachsene Männer klebrige Massen, die wie Hundehaufen aussehen, auf ihr Radrohr…und lassen sich mit Edding-Stiften bemalen?…“
Leider ist es schon wieder nach Mitternacht: wie es weitergeht erfahrt ihr dann morgen oder übermorgen…
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